MUSEUM IM DIALOG
Der Dialog mit der Stadtgesellschaft
Ziel des Projektes ist es, den von der Zivilgesellschaft in Namibia und Deutschland über Jahre erkämpften Ansatz eines multiperspektivischen Dialoges der Stadtgesellschaft im Rahmen der Ausstellung auch in das Museum Neukölln hineinzutragen. Es geht um die Schaffung eines Dialograumes zur Klärung der Frage, wie ein angemessenes Gedenken an den ersten Genozid des 20. Jahrhunderts gemeinsam gestaltet werden kann. Zur operativen Durchführung des Begleitprogramms gehen das Museum Neukölln und die Volkshochschule Neukölln eine institutionelle Kooperation ein.
Gemeinsam haben das Museum Neukölln mit AFROTAK TV, cyberNomads und die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (isd) die Idee entwickelt, insbesondere Personen aus der engagierten Zivilgesellschaft zur inhaltlichen Ausgestaltung dieses Dialoges einzuladen.
Für die Konzeption und Realisation wünscht sich das Museum Neukölln Partner:innen aus der Zivilgesellschaft, die fachlich fundierte Module im Rahmen von "MUSEUM IM DIALOG" anbieten. Das Spektrum reicht von Führungen, Workshops, Lesungen und Diskussionen bis hin zu experimentellen künstlerischen Performances.
Kolonialismus ver-lernen – der runde Denkraum
Um für das ambitionierte Begleitprogramm einen adäquaten Raum zu schaffen, haben wir mit Unterstützung der Freunde und Förderer Schloß Britz e. V. eine mongolische Jurte erwerben können. Sie wird im Garten des Museums ihren Stammplatz finden: ganz in der Nähe der Ausstellung – und doch zugleich ein eigenständiger, organischer Raum, der ein natürliches Klima bietet, um Dialoge zu führen.
Auch während der Laufzeit der Ausstellung werden wir den Call for Moderators weiterhin geöffnet halten. Das heisst: wir freuen uns auf weitere Programmideen aus der Zivilgesellschaft.
Video-Statement von Prof. Dr. Henning Melber zum Thema der dekolonisierenden Erinnerungskultur und zum Umgang mit dem sog. Herero-Stein auf dem Friedhof am Columbiadamm.
Prof. Dr. Henning Melber kam als Sohn deutscher Einwanderer:innen nach Namibia, wo er 1974 der Befreiungsbewegung SWAPO beitrat. Er forscht u. a. zur Geschichte des deutschen Kolonialismus in Namibia, insbesondere zum Völkermord an den Herero und Nama. Seit 2012 ist er Extraordinary Professor am Department of Political Sciences der Universität Pretoria. Seit 2013 ist er ebenfalls Professor Extraordinary am Centre for Africa Studies der University of the Free State in Bloemfontein. Seit 2000 lebt er in Schweden.
Videostatement von Dr. Thomas Fues über den erinnerunngkulturellen Umgang mit dem kolonialen Erbe Deutschlands.
Dr. Thomas Fues studierte Volkswirtschaftslehre in Bonn und Cambridge. Von 1980-82 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Grünen im Bundestag tätig. Ab 1997 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institut für Frieden und Entwicklung, Universität-Gesamthochschule Duisburg.