ZEICHEN.SPRACHEN.STADTRAUM - Glossar
Jetzt seid ihr dran!
Geht mit offenen Augen auf Entdeckungstour durch euren Kiez!
Who is who und was ist was?
Nehmt uns bei eurer Kommunikation über Graffiti in den sozialen Medien mit!
#ZeichenSprachenStadtraum
Writer, Crews und Street Artisten
Abkürzungen
ADHS: All Day Hustlers
HM’03: Hauptstadtmafia 2003 (Hertha Ultra Fans)
NSC: No Self Control
NHS: Neukölln Hustlers
PMS: Politisch Motivierte Schlampen
THC: Total Hood Control
WDS: Wonders
ÜF: Überfresh oder Überfreak (2012-2019 unter dem Namen Berlin Kidz)
1UP: One United Power
Characters (Motive)
Bohnen-Männchen: Human Beans von Dave the Chimp
Einhorn: Roy Draws
Karotte und Brokkoli: Bio-Gang
Totenkopf: Fresco
Vögel: Bird-Crew
6: 6er-Maler
Über eine Mauer schauendes Gesicht: Kilroy was here, Meme, das seit dem Zweiten Weltkrieg genutzt wird, wurde von amerikanischen Soldaten auf der ganzen Welt hinterlassen
Brüste: Le Tetis
3D-Installationen
Kork-Figuren: Sogenannte Street-Yogis von Joy Fox
Punkte in den Farben Gelb, Rosa, Blau, Schwarz: CMYK Dots von CMYK
Kacheln mit Vulva: Frau Bischoff
Graffiti-Arten
Piece: Kurzform für Masterpiece, besonders stilvoll und detailliert, meist mehrfarbig mit ausgearbeitetem Hintergrund
Pixação: Systemkritisch-radikale Graffiti-Art aus Brasilien, steht für Protest und Identität, in Berlin findet man an diese Art angelehnte Graffiti von Künstlern wie Ikarus
Tag: Einfachste Form des Graffiti, einfarbig, oft mit Markern geschrieben statt mit Sprühdose
Throw Up: Einfache Graffitis, mit einer oder zwei Farben, das englische Wort heißt umgangssprachlich übersetzt „etwas (an die Wand) werfen”
Styles
Anti-Style: Bewusst hässliches Sprühen (macht z. B. ZONKE 73)
Blockbuster Style: Blockschrift, die Buchstaben sind meist in Versalien gehalten und sehr gut zu lesen
Bubble Style: Kurvige Rundungen, anstatt spitzen Winkeln, Buchstaben wirken fast wie aufgeblasene Ballons
Wildstyle: Die Schriftzeichen sind so verschlungen, dass die Buchstaben kaum oder gar nicht mehr erkennbar sind
Techniken
Abseilen: Für viele große Graffiti seilen sich die Akteur:innen vom Dach ab
Adbusting: Verfremdung professioneller Werbung
Collagen: Aus verschiedenen Elementen wird ein großes Bild
Cut Outs: Gehören zu Paste Ups, das eigentliche Werk entsteht durch Ausschneiden einzelner Elemente
Decollagen: Teile eines Originalbildes werden entfernt, so entsteht ein neues Werk
Feuerlöscher: Das Pulver aus dem Feuerlöscher wird durch verdünnte Farbe ersetzt, durch den Druck des Feuerlöschers kann die Farbe sehr weit gesprüht werden.
Folierung: Street Art aus Frischhaltefolie
Guerilla Gardening: Illegale und heimliche Bepflanzung von öffentlichen oder ungenutzten Flächen im urbanen Raum
Regenbogengraffiti: Farbe wird von Hausdächern und Brücken laufen gelassen
Roll Up: Graffiti, die mit haushaltsüblichen Farbrollen und Dispersionsfarbe gemalt werden
Scratching: ein scharfer Gegenstand wird verwendet, um in Metall, Kunststoff oder Glas zu kratzen. In den 1990er Jahren war es die Reaktion der Writer auf die zunehmend schnellen Reinigungen U- und S-Bahnen.
Stencil: Auch Pochoir genannt, Bilder und Schriftzüge, die mithilfe einer vorher angefertigten Schablone angebracht werden
Sticker: Werden oft selbst hergestellt und können dann leicht im Stadtraum geklebt werden.
Tape Art: Werke, die durch das Anbringen von Klebestreifen entstehen
Urban Knitting: Umstricken von Stadtmobiliar
Sonstige Begriffe
Bombing: Verbreitung möglichst vieler Tags und Throw Ups in kurzer Zeit
Buffen: Das Überstreichen oder Entfernen von Graffitis durch Hauseigentümer oder öffentliche Stellen
Crew: Als Crew bezeichnet man den Zusammenschluss mehrerer Writer zu einer Gruppe. Der Name der Crew sollte genauso wie der eigene Name verbreitet werden. Die Namen werden oft abgekürzt (z.B. 1UP = One United Power). Mit mehreren Personen lassen sich kompliziertere Bilder schneller herstellen, die Crew-Mitglieder tauschen sich untereinander aus; ein Writer kann durchaus auch Mitglied mehrerer Crews sein.
Crossen: Das Überschreiben eines Graffitis wird in der Szene als Angriff verstanden.
Fame: Szeneinterner Ruhm, wird erreicht durch besondere Styles, Häufigkeit und eine besonders auffällige Lage im StadtraumKings und Toys: Früher verwendete Bezeichnung, Kings standen in der Hierarchie weiter oben, Toys mussten mit ernsthaften Konsequenzen rechnen, wenn sie Writings von Kings crossten
Murals: Legal angebrachte Wandbilder, meistens handelt es sich um Auftragsarbeiten
Wholecar: Ein gesamter Zug-Waggon wird angesprüht
Wholetrain: Ein gesamter Zug wird angesprüht