Lern- und Gedenkort zur NS-Zwangsarbeit in Rudow
Die neue Clay-Schule ist die größte Investition des Bezirks Neukölln für einen Schulbau. 1.100 Schüler:innen der Integrierten Sekundarschule werden hier künftig im gebundenen Ganztag lernen.
Ein großzügiges und weitläufiges Sport- und Außengelände ergänzt das Schulgebäude ebenso wie die große Doppelsporthalle auf zwei Etagen mit fünf Hallenteilen.
Der neue Schulstandort entsteht jedoch auf einem historisch belasteten Ort, der von Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des NS-Regimes Zeugnis ablegt.
Hier befand sich zwischen 1941 und 1945 ein eingezäuntes Lager, in dem bis Ende des Zweiten Weltkrieges tausende Zwangsarbeiter:innenen untergebracht waren. Die Frauen und Männer mussten für verschiedene Firmen der benachbarten Rüstungsindustrie Zwangsarbeit leisten.
In den Jahren 2014-2016 fanden im Auftrag des Landesdenkmalamtes umfangreiche archäologische Grabungen auf dem Gelände statt. Dabei wurden zahlreiche Funde und Befunde aus der Lagerzeit gesichert. Schüler:innen der Clay-Schule beschäftigten sich in Projektwochen mit dem Thema der NS-Zwangsarbeit und durften unter fachkundiger Anleitung temporär ebenfalls an den Grabungen teilnehmen.
Getreu der Devise des miteinander Denkens und miteinander Gestaltens wird derzeit in Kooperation zwischen der Clay-Schule in Berlin-Rudow, dem Fachbereich Museum, Stadtgeschichte und Erinnerungskultur des Bezirksamtes Neukölln und dem Büro StaabArchitekten – als Leitprojekt für eine zukunftsgewandte Vermittlungsarbeit im Themencluster NS-Erinnerungskultur – das Konzept für einen Lern- und Gedenk-Ort entwickelt.