Mobiles Museum Neukölln "Ausgestoßen und verfolgt"
Ort: Volkshochschule Neukölln, Kurt-Löwenstein-Haus, 12049 Berlin, Karlsgartenstr. 6, Foyer
Eintritt frei
Vom 6. September 2024 bis zum 31. Januar 2025 zeigt das Museum Neukölln in Kooperation mit der Volkshochschule Neukölln die mobile Ausstellung "Ausgestoßen und verfolgt."
Die Ausstellung wird im Rahmen der Veranstaltungreihe "Antisemitismus in Neukölln" präsentiert. Ab September 2024 bietet die VHS Neukölln über mehrere Semester Vorträge, Stadtführungen und Workshops zur Verfolgungsgeschichte von Jüdinnen und Juden in Neukölln an. Die Reihe erinnert an die Opfer und beschäftigt sich mit Täter:innen, den geistigen Wurzeln sowie Gewaltpraktiken der Judenfeindschaft in Neukölln.
Entwickelt wurde " Ausgestoßen und verflolgt" im Rahmen des Berliner Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt“. Anlässlich des 80-jährigen Jahrestages der nationalsozialistischen Machtübernahme im Januar 1933 beteiligten sich 2013 in Berlin 170 Institutionen mit nahezu 1.000 Veranstaltungen an dem Themenjahr.
Im Zentrum dieser Ausstellung stehen Erfahrungen und Schicksalswege von Neuköllner Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die von den Nationalsozialisten als Juden und Jüdinnen oder „Halbjuden“ diffamiert worden sind. Beginnend mit der im Alltag erfahrenen Ausgrenzung ab 1933 bis hin zur Deportation in Vernichtungslager wie Auschwitz spannt die Ausstellung einen zeitlichen Bogen von 1933 bis 1945.
Parallel zu den persönlichen Erfahrungen werden ausgewählte staatliche Gesetze und Verordnungen, die der NS-Staat zur Umsetzung seiner rassistischen Politik angewendet hat, für jedes Jahr aufgelistet. Dadurch wird deutlich, wie Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung sukzessiv durchgesetzt worden sind.
Auf einer eigenen Tafel wird den deportierten Kindern und Jugendlichen gedacht, die zwischen 1941 und 1943 in die Vernichtungslager verschleppt und dort ermordet worden sind. Einigen wenigen von ihnen wurden bereits Stolpersteine gesetzt. Für andere werden noch Pat:innen gesucht.
Der Bezug auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland auf der letzten Tafel der Ausstellung macht deutlich, auf welche Basis nach den Erfahrungen der NS-Diktatur die „Väter des Grundgesetzes“ das friedliche und konstruktive Zusammenleben in einem demokratischen Gemeinwesen gestellt haben. Diese Grundrechte sind bis heute unantastbar und müssen doch immer wieder in der alltäglichen Praxis verteidigt werden. Dies deutlich zu machen, ist Ziel dieser Ausstellung.