Die Blaue Blume. Eine keramische Installation von Martina M. Thies

18. Januar 14. April 2019

Erst im 18. Jahrhundert gelangt Porzellan aus China nach Europa. Das begehrte „weiße Gold“ wird zunächst über norddeutsche Häfen eingeführt und dann in fürstlichem Auftrag in deutschen und europäischen Manufakturen hergestellt. Im Laufe der Zeit befüllt Porzellangeschirr wie die Blauweiß-Ware auch die Kredenzen und Küchenschränke überwiegend bürgerlicher Haushalte in den Städten. Porzellan wird zu einem tradierten Kulturgut, birgt Geschichten von Wanderschaft, Flucht und familiärer Überlieferung. Als materieller Träger persönlicher Erinnerungen gelangt es auch in die Sammlung des Museums Neukölln.Die Vielfalt des Porzellans beschäftigt die Künstlerin Martina M. Thies seit vielen Jahren und hat sie zu ihren selbstgedrehten, verformten, applizierten und bemalten Porzellanarbeiten inspiriert.
In einer von ihr gestalteten Rauminstallation traten ihre Kunstwerke in einen Dialog mit historischen Objekten aus der Keramik-Sammlung des Museums Neukölln und persönlichen Erinnerungen von Neuköllner:innen. Dabei stoßen wir u. a. auf das Muster der „blauen Blume“, ein Motiv der Romantik, das Martina M. Thies bei ihrer Suche nach der tieferen Bedeutung der blau-weißen Keramik begleitet.