Rückschau 2024/2025
21.9.2024 - 28.9.2025
DENK MAL JAHN. Ein Beitrag zur Diskussion um das Jahn-Denkmal in der Hasenheide.

Jahn war ein Kind seiner Zeit – seine Ideen zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen sowie ethischen Fragen müssen daher im zeithistorischen Kontext des frühen 19. Jahrhunderts gesehen werden. Für eine Betrachtung aus heutiger Sicht müssen wir daher auch die in den jeweiligen Zeitepochen erfolgten Überschreibungen, Aneignungen und Instrumentalisierungen in den Blick nehmen.
Die Neuköllner Hasenheide ging als historischer Ort des ersten deutschen öffentlichen Turnplatzes in die Geschichte ein. 1872 wurde dort das Denkmal für Jahn eingeweiht. Nun stellt ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung aus dem Jahr 2023 dieses Denkmal in Frage. Unter Einbeziehung zivilgesellschaftlicher Akteur:innen soll über den künftigen Umgang mit dem Jahn-Denkmal entschieden werden.
Bereits im Jahr 2011 erarbeitete das Museum Neukölln die Ausstellung „200 Jahre Turnplatz Hasenheide“. Darauf aufbauend werden nun mit DENK MAL JAHN neue Fragestellungen und Quellen berücksichtigt. Als Zeitgenoss:innen des 21. Jahrhunderts nehmen wir mit den Mitteln der historisch-kritischen Quellenanalyse und einem demokratischen Wertekanon Friedrich Ludwig Jahn erneut in den Blick.
5.11.2023 – 21.7.2024
Buried Memories
Vom Umgang mit dem Erinnern. Der Genozid an den Ovaherero und Nama
„Museum im Dialog“ ist ein Kooperationsprojekt mit der Volkshochschule Neukölln
Dr. Matthias Henkel & Isabel Tueumuna Katjavivi

Dabei griff der Fachbereich Museum, Stadtgeschichte, Erinnerungskultur im Bezirksamt Neukölln in Kooperation mit der Volkshochschule Neukölln das wichtige erinnerungspolitische Thema des Umgangs mit der Kolonialzeit auf.
Auf einen Antrag der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln reagiert der Fachbereich mit dem Vokabular des Museums: mit dem Zeigen, dem Sichtbarmachen, dem Analysieren und schließlich mit der Ermöglichung eines moderierten Dialoges der Stadtgesellschaft.
Die Ausstellung diente als Impulsgeber für eine vielschichtige Reflexion. Ziel dieses Dialoges ist es, einen zeitgemäßen Umgang mit dem kolonialen Erbe gemeinsam zu entwickeln. Die im Rahmen von „MUSEUM IM DIALOG“ veranstalteten Führungen, Workshops, Performances und Seminare werden als digitale Exponate auf der Website der Ausstellung dokumentiert.
Der Erfahrungsbericht nach der Ausstellung wird damit zugleich zur Handlungsempfehlung für den künftigen operativen Umgang mit dem Gedenk-Ensemble auf dem Friedhof am Columbiadamm. Den historischen Ankerpunkt der Ausstellung bildet der sog. Herero-Stein.
26.04.2024 – 10.05.2024
Dekoloniales Denkzeichen

Im März 2023 lobte das Global Village in Berlin den internationalen Kunstwettbewerb „Dekoloniales Denkzeichen“ aus. Dabei wurde in einem offenen, anonymen und internationalen die Realisierung eines „Dekolonialen Denkzeichens“ – einer künstlerischen Arbeit, die sich mit Dekolonisierung beschäftigt – ausgeschrieben.
Vom 26. April 2024 bis zum 10. Mai 2024 wurden 20 Entwürfe im Foyer des Kulturstalls auf dem Gutshof Britz gezeigt. Diese 20 Entwürfe wurden aus über 300 eingereichten Beiträgen ausgewählt. Auch Künstler:innen aus ehemals kolonisierten Ländern waren eingeladen, sich am Wettbewerb zu beteiligen – ein Novum in Deutschland.