DENK MAL JAHN

Ein Beitrag zur Diskussion über das Jahn-Denkmal in der Hasenheide

21. September 2024 bis 9. Mai 2025

Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), bekannt als Turnvater Jahn, gilt als Begründer der deutschen Turnbewegung und war eine der prägenden Figuren des deutschen Nationalismus Anfang des 19. Jahrhundert. Seine Ideen und sein Wirken hatten vielfältige und vielschichtige Auswirkungen auf die deutsche Gesellschaft und sind bis heute Gegenstand kontroverser Diskussionen.

Jahn war ein Kind seiner Zeit – seine Ideen zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen sowie ethischen Fragen müssen daher im zeithistorischen Kontext des frühen 19. Jahrhunderts gesehen werden. Für eine Betrachtung aus heutiger Sicht müssen wir daher auch die in den jeweiligen Zeitepochen erfolgten Überschreibungen, Aneignungen und Instrumentalisierungen in den Blick nehmen.

Die Neuköllner Hasenheide ging als historischer Ort des ersten deutschen öffentlichen Turnplatzes in die Geschichte ein. 1872 wurde dort das Denkmal für Jahn eingeweiht. Nun stellt ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung aus dem Jahr 2023 dieses Denkmal in Frage. Unter Einbeziehung zivilgesellschaftlicher Akteur:innen soll über den künftigen Umgang mit dem Jahn-Denkmal entschieden werden.

Bereits im Jahr 2011 erarbeitete das Museum Neukölln die Ausstellung „200 Jahre Turnplatz Hasenheide“ Darauf aufbauend werden nun mit DENK MAL JAHN neue Fragestellungen und Quellen berücksichtigt. Als Zeitgenoss:innen des 21. Jahrhunderts nehmen wir mit den Mitteln der historisch-kritischen Quellenanalyse und einem demokratischen Wertekanon Friedrich Ludwig Jahn erneut in den Blick.