Fotopanorama

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Elsa und Günther, 1929; Foto: Museum Neukölln

Elsa Schrödter lernt Günther Löwe Ende der 1920er-Jahre auf einem Ball kennen und verliebt sich Hals über Kopf. Die zwanzigjährige Neuköllnerin lebt noch bei ihren Eltern in der engen Wohnung, und so verbringt das Paar seine gemeinsame Zeit draußen in der Natur. Als die Jahreszeiten wechseln und die Temperaturen sinken, setzen sich die beiden in die Ringbahn und fahren im Kreis, um sich warmzuhalten.

2
Hilde und Franz, 1940; Foto: privat

Von Hilde und Franz Steppers Hochzeit gibt es keine Fotos. Das Paar gibt sich am 2. Juni 1945 – dem ersten Öffnungstag des Standesamts Neukölln nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – als Krönung jahrelanger Verlobungszeit das Ja-Wort. Dieses Foto zeigt die beiden im Jahr 1940, als sie gerade einige Monate liiert sind. Noch im selben Jahr wird Franz trotz seiner jüdischen Abstammung eingezogen, überlebt drei Jahre an der Ostfront und wird dann im letzten Kriegsjahr in einem Wehrmachtsgefängnis nahe Torgau zum Flugplatzbau gezwungen. Hilde und Franz überstehen die schwerste Zeit ihres Lebens und ergreifen nach Kriegsende die erste Chance zu heiraten – ohne Fest, ohne Fotograf:in, nur für sich.

3
Helga und Gerhard, 1949; Foto: privat

Helga ist 23 Jahre alt, als sie Gerhard kennenlernt. Seit 1947 arbeitet sie in der Verkehrsstaffel der West-Berliner Polizei. Gerhard ist zu dieser Zeit als Polizist zuständig für den Fuhrpark und die Kfz-Werkstatt der Polizei und übermittelt regelmäßig telefonisch an Helga den Benzinverbrauch und die gefahrenen Kilometer. Zur ersten persönlichen Begegnung der beiden kommt es 1948 bei einer Weihnachtsfeier mit Kolleg:innen. Auf diesem Foto im August 1949 besuchen Helga und Gerhard gemeinsam eine Hochzeitsfeier.

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Karin und Jürgen, 1964; Foto: Museum Neukölln

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Rita, o. J.; Foto: Museum Neukölln/ 6 Werner, o. J.; Foto: Museum Neukölln

Der Polterabend ist ein vor allem in Deutschland weit verbreiter Brauch, um dem Brautpaar eine glückliche und erfüllende Ehe zu bescheren. „Scherben bringen Glück“ lautet ein volkstümliches Sprichwort, und so werden am Polterabend von Verwandten, Freund:innen und Bekannten Unmengen an Porzellan vor dem Haus oder in diesem Falle der Wohnung des Brautpaares zerbrochen. Werner und Rita sieht man auf diesem Foto an ihrem Polterabend beim Aufräumen der Scherbenhaufen vor ihrer Wohnung – ein symbolischer Akt, der für das gemeinsame Anpacken in einer Ehe stehen soll.

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Gülistan und Kadir, 2009; Foto: privat

Ein Heiratsantrag vor Hunderten von Menschen: Kadir macht Gülistan 2009 im Sony Center am Potsdamer Platz den Antrag. Im voll besetzten Kino-Saal lässt er vor der Vorführung einen befreundeten Musiker mit einer Bag˘lama, einem typischen Musikinstrument der Alevit:innen, ihr gemeinsames Lied „Nasıl anlatayım hasretim seni“ anstimmen. Nachdem Gülistan versteht, dass ihr das Lied gewidmet ist, sagt sie unter Tränen Ja. Das Foto zeigt Kadir und Gülistan zusammen mit dem befreundeten Musiker in ihrer Mitte nach dem geglückten Heiratsantrag.

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Gülistan und Kadir, 2010; Foto: privat

Ein wichtiges Ereignis vor der Hochzeitsfeier bei Alevit:innen ist der Henna-Abend. Der Brauch markiert die Verabschiedung aus der Familie und beginnt mit der Waschung der Braut am Vorabend. Gülistan wird für ihre Feier von einer Tante ihres Verlobten Kadir mit Henna bemalt. Dazu trägt sie ein rotes Kleid, was für Fruchtbarkeit, Wohlstand und Liebe steht. Das Foto zeigt Gülistan und Kadir bei ihrem gemeinsam gefeierten Henna-Abend im kleinen Festsaal „Vicom“ in Kreuzberg.

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Ayfer, 2002; Foto: Nelly Rau-Häring

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Ayfer, 2002; Foto: Nelly Rau-Häring

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Beyzade, 2002; Foto: Nelly Rau-Häring

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Beatrice und Matthias, 2017; Foto: Florian von Ploetz

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Beatrice, 2017; Foto: Florian von Ploetz

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Foto: Henning Hattendorf, 2016

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Foto: Henning Hattendorf, 2017

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Foto: Henning Hattendorf, 2017

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Foto: Henning Hattendorf, 2019

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Foto: Henning Hattendorf, 2019

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Im Standesamt Blaschkoallee, 2011; Foto: Henning Hattendorf

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Im Standesamt Blaschkoallee, 2015; Foto: Henning Hattendorf

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Melanie und Martina, 2008; Foto: privat

Melanie und Martina geben sich am 11. Juni 2008 im Rathaus Schöneberg das Ja-Wort. In Anlehnung an das klassische Brautkleid wählen sie für diesen Tag zwei identische weiße Hosenanzüge – und zwei identische Brautsträuße dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die Standesbeamtin hat zwei Frauenfiguren auf ihrem Schreibtisch platziert und weicht in ihrer Wortwahl an den entscheidenden Stellen vom „Standardskript“ ab. Vier Monate später sagen die beiden in der Neuköllner Philipp-Melanchton-Kirche das zweite Mal Ja zueinander. Obwohl die Evangelische Kirche in Berlin – streng genommen – erst ab 2016 LGBTQ-Paaren den kirchlichen Segen gibt, macht die Kirche für Martina und Melanie eine Ausnahme. Ein Glück, weil der religiöse Segen der Pfarrerin Martina besonders am Herzen liegt.

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Im Standesamt Blaschkoallee, 2020; Foto: Henning Hattendorf

Mit dem ersten coronabedingten Lockdown im März 2020 schließen sämtliche Behörden und Ämter, auch das Standesamt Neukölln. Für etliche Paare bedeutet das: Fest absagen, Gäste ausladen, Flitterwochen stornieren. Für einige Monate sind Trauungen ohne Gäste erlaubt. Hier schreitet ein Paar in farblich abgestimmten Masken zum statt­lichen Schreibtisch des Standesbeamten in der restaurierten Krankenhauskapelle des heutigen Standesamts in Britz. Im ersten Pandemiejahr heiraten im Neuköllner Amt nur 1.198 Paare – fast 500 weniger als im Vorjahr.

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Im Standesamt Blaschkoallee, 2010; Foto: Henning Hattendorf

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Im Standesamt Blaschkoallee, 2010; Foto: Henning Hattendorf

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Im Standesamt Blaschkoallee, 2012; Foto: Henning Hattendorf

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Friedrich und Hans-Dieter im Standesamt Blaschkoallee, 2001; Foto: Stephan Schmidt

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Im Standesamt Blaschkoallee, 2020; Foto: Henning Hattendorf

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Im Standesamt Blaschkoallee, 2017; Foto: Henning Hattendorf

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Margot und Pramod, 1959; Foto: privat

Am 17. Juli 1959 heiraten Margot und Pramod im Standesamt Schöneberg. Die gebürtige Neuköllnerin Margot will einige Monate zuvor gemeinsam mit ihrem Verlobten Pramod, einem indischen Studenten, einen Termin im Neuköllner Standesamt festmachen. Das erweist sich als schwierig. Man hat dort nur wenig Erfahrung mit Hochzeiten von Paaren aus unterschiedlichen Ländern und schickt die beiden nach Schöneberg, wo Pramod wohnt. Doch auch in Schöneberg müssen Hindernisse überwunden werden, denn Pramod besitzt keine Geburtsurkunde. Er nennt dem Standesbeamten sein Geburtsdatum und zeigt auf einer alten Landkarte seinen Geburtsort in Indien. Der Beamte glaubt Pramod und vergibt den Hochzeits­termin.

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Helga im Standesamt Donaustraße, 1956; Foto: Archiv im Böhmischen Dorf

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Peter im Standesamt Donaustraße, 1956; Foto: Archiv im Böhmischen Dorf

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Marion, 1986; Foto: privat / 33  Jürgen, 1986; Foto: privat

Am 28. November 1986 unterzeichnen Marion und Jürgen im Standesamt Donaustraße die Eheurkunde. Für das Brautpaar ein andächtiger Moment. Das Datum ist nicht zufällig gewählt, es ist Marions Geburtstag.

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Marlene im Standesamt Blaschkoallee, 2018; Foto: privat / 35 Jesse im Standesamt Blaschkoallee, 2018; Foto: privat

Der Besuch beim Standesamt ist für viele Paare ein feierlicher Akt parallel zur religiösen Trauungszeremonie. Für Marlene und Jesse ist es jedoch mehr ein Pflichttermin, mit dem sie keine großen Gefühle verbinden. Viel zu bürokratisch und unpersönlich empfinden sie die Prozedur. Als Scherz wählen sie daher auch das Lied „Africa“ von Toto für die standesamtliche Trauung aus.

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Marion und Jürgen, 1986; Foto: privat

Vor den gespannten Blicken der Gäste stecken sich Marion und Jürgen gegen­seitig die Ringe an. Der erste Versuch will nicht so richtig klappen, der Ring sitzt etwas zu eng. Doch mit ein wenig mehr Druck gelingt der zweite Versuch. An welcher Hand der Ring getragen wird ist übrigens von Land zu Land unterschiedlich. Bereits im antiken Ägypten, Griechenland und Rom gab es Eheringe. Ein Ring galt als Symbol für Ewigkeit.

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Marlene und Jesse, 2018; Foto: privat

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Beatrice und Matthias, 2017; Foto: Florian von Ploetz

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Grazyna und Leo im Standesamt Blaschkoallee, 2021; Foto: Tobias Koch Fotografie | undwenndulachst.de

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Friedrich und Hans-Dieter vor dem Standesamt Blaschkoallee, 2001; Foto: Stephan Schmidt

Seit dem 1. August 2001 können auch queere Paare ihre Beziehung amtlich besiegeln lassen. Mit dem Lebenspartnerschaftsgesetz (LPartG) gesellt sich Deutschland als siebtes Land Europas zu Nachbarländern wie Belgien und Frankreich, wo es bereits ähnliche Regelungen gibt. „Verpartnern“ heißt das neue Recht umgangssprachlich, und viele gleichgeschlechtliche Paare machen davon Gebrauch. Hier sind Hans-Dieter und Friedrich bei ihrer Verpartnerung am 2. August 2001 zu sehen. Nach 23 Beziehungsjahren wollten sie diesen gemeinsamen Schritt sofort gehen – Ringe hatten sie schon 1978 getauscht.

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Martina und Berndfried, 1981; Foto: privat

Am 4. September 1981 heiraten Martina und Berndfried im Standesamt in der
Donaustraße. Nach der Zeremonie posieren die beiden auf den Trauringen, die vor dem Standesamt ins Pflaster eingelassen sind. Martina gehört zur Familie Schöne, die in Neukölln fast jedem ein Begriff ist: Bereits 1894 gründet Gustav Schöne einen Fuhrbetrieb in der Bergstraße (heute Karl-Marx-Straße), 1910 zieht das Traditionsunternehmen an den Richardplatz 18, wo es bis heute ansässig ist. Martina steigt nach ihrer Lehre in das Familiengeschäft ein und lernt dort 1970 Berndfried Rosenthal kennen, der bereits zu seiner Schulzeit als Beifahrer auf dem Kutschbock sein Taschengeld aufbessert. Einige Jahre später wird aus Martina und Berndfried ein Paar.

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Gülistan und Kadir vor dem Standesamt Blaschkoallee, 2014; Foto: privat

Gülistan und Kadir heiraten vier Jahre nach ihrer Hochzeitsfeier standesamtlich. Obwohl die Eheschließung erst durch die standesamtliche Trauung offiziell wird, ist es Paaren seit 2009 erlaubt, sich bereits vorher religiös zu vermählen. Für Gülistan und Kadir ist der Besuch auf dem Standesamt im engsten Freund:innen- und Verwandtenkreis im Vergleich zu ihrer großen Hochzeitsfeier ein sehr schöner, intimer Moment. Auch die Annahme von Kadirs Nachnamen ist für Gülistan ein bedeutender symbolischer Akt. Beide erinnern sich auch heute noch gerne an den 27. Februar zurück, der nicht nur der Tag ihrer standesamtlichen Trauung, sondern auch der Tag ihrer Hochzeitsfeier vier Jahre zuvor war.

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Karin und Jürgen, 1958; Foto: Museum Neukölln

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Vor dem Standesamt Donaustraße, 1990; Foto: privat

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Roswitha und Siegfried vor dem Standesamt Donaustraße, 1970; Foto: privat

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Marlene und Jesse vor dem Standesamt Blaschkoallee, 2018; Foto: privat

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Margot und Edgar vor dem Standesamt Donaustraße, 1960; Foto: Museum Neukölln

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Elsa und Günther vor dem Standesamt, 1932; Foto: Museum Neukölln

Ein Standesamtfoto wie jedes andere – oder? Elsa und Günther Löwe wirken
auf dem Bild von 1932 so glücklich wie zahlreiche andere Paare auf dem Neuköllner Standesamt in der Emser Straße. Nur drei Jahre später ist die Situation eine völlig andere. 1935, mit Erlass der Nürnberger Gesetze, gilt  Günther als „Mischling ersten Grades“. In den letzten Kriegsjahren kommt er in ein Arbeitslager in Magdeburg, 1944 gelingt ihm die Flucht. Er überlebt den Holocaust. Auch seine Frau Elsa überlebt den Krieg.

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Käthe und Heinz, 1944;  Foto: Museum Neukölln

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Elli und Erich, 1943; Foto: privat

Nach der Trauung posiert das Ehepaar Elli und Erich Meissel 1943 vor dem Standes­amt in der Richardstraße. Sie feiern wie viele Paare im Zweiten Weltkrieg ihre „Kriegstrauung“. Das Verfahren für sogenannte „Kriegsbräute“ und Soldaten ist stark vereinfacht und kann innerhalb kürzester Zeit vollzogen werden. So kann zum Beispiel auf das Aufgebot verzichtet werden.

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Rena und Günter vor dem Standesamt Donaustraße, 1957; Foto: Museum Neukölln

Nicht nur privat wird ausgelassen gefeiert, sondern auch in den Vereinen Neuköllns. Insbesondere in den Wirtschaftswunderjahren entsteht eine neugewonnene (Hochzeits-)Feierlaune. Bestes Beispiel: der Karnevalsverein „Fidele Neuköllner“. Zu jeder Trauung, jedem Polterabend und jeder Hochzeitsfeier eines Vereinsmitglieds sorgt die illustre Gesellschaft wie hier im Jahr 1957 für Unterhaltung mit Musik
und Klamauk. Stimmung bringt zudem ein überdimensionierter und gefüllter
Bier­stiefel.

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Vor dem Standesamt Donaustraße, 1970; Foto: privat

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Rena und Günter vor dem Standesamt Donaustraße, 1957; Foto: Museum Neukölln

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Inge und Herbert vor dem Standesamt Donaustraße, 1959; Foto: Museum Neukölln

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Margot und Pramod, 1959;  Foto: privat

Margot und Pramod posieren auf diesem Foto vor dem Standesamt Schöneberg.
Die gebürtige Neuköllnerin und ihr Verlobter feiern die zweite deutsch-indische Hochzeit in Berlin. So sind an diesem Tag nicht nur die Hochzeitsgäste, sondern auch einige Reporter vor dem Standesamt versammelt.

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Helga und Gerhard, 1949; Foto: privat

Am 20. August 1949 findet die Trauung von Helga und Gerhard statt. Dieser voraus geht im Frühjahr 1949 ein Anruf von Gerhard an Helga. Die beiden sind bereits seit einiger Zeit ein Paar. Über­raschend fragt er sie, ob sie sich vorstellen könne, ihn zu heiraten. Grund für den Antrag ist der Suizid seiner Mitbewohnerin. Zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs und auch in der Nachkriegszeit herrschen Existenzängste und Wohnungsnot. Dass ein lediger junger Mann allein Zimmer und Küche bewohnt, entspricht nicht den Berliner Vorgaben. Eine umgehend geschlossene Ehe ist der einzige Weg, die kleine Wohnung zu halten. Trotz des un­erwarteten Antrags sagt Helga freudig Ja.

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Marion und Edmund, 1972; Foto: privat

Die Röcke werden kürzer, die Plateauschuhabsätze höher. Die 68er-Generation geht modisch ihren eigenen Weg. Sie steht auch für einen Wertewandel, der die traditionellen Geschlechterrollen infrage stellt. Die Eherate verringert sich in den 1970er-Jahren, mit Ausnahme eines Ansturms jüngerer Paare 1975, als die Volljährigkeit (und damit das Alter, ab dem man heiraten darf) von 21 auf 18 Jahre gesenkt wird. Das Foto zeigt
Marion und Edmund im Jahr 1972, zu zweit vor dem Standesamt in der Donau­straße.

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Brigitta und Werner vor dem Standesamt Donaustraße, 1974; Foto: privat

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Juschka und Olaf im Standesamt Blaschkoallee, 2020; Foto: Tobias Koch Fotografie | undwenndulachst.de

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Marina und Vinod vor dem Standesamt Blaschkoallee, 2014; Foto: privat

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Vor dem Standesamt Blaschkoallee, 2017; Foto: Henning Hattendorf

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Juschka und Olaf, 2020; Foto: Tobias Koch Fotografie | undwenndulachst.de

Die coronabedingten Schutzmaßnahmen des Bürgeramts Neukölln führen zu kleinen Stehempfängen vor dem Tor der Blaschkoallee 32, wo die handverlesenen Gäste der jeweilgen Hochzeitspaare geduldig auf die Frischvermählten warten. Im Bildvordergrund ist hier ein Familien­angehöriger zu sehen, der durch die Gitterstäbe das Brautpaar nach der standesamtlichen Trauung fotografiert. Ohne Termin darf sich wegen Corona nämlich auf dem Gelände des Amts niemand aufhalten.

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Vor dem Standesamt Blaschkoallee, 2017; Foto: Henning Hattendorf

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Vor dem Standesamt Blaschkoallee, 2015; Foto: Henning Hattendorf

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Foto: Archiv im Böhmischen Dorf, o. J.

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Foto: Archiv im Böhmischen Dorf, o. J.

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Foto: privat, 1960

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Martina und Berndfried, 1981; Foto: privat

Stolz halten die beiden Mädchen Martinas lange Schleppe in die Höhe. Für ihre Hochzeit lässt sich die Braut von einer Schneiderin in der Richardstraße ihr Traumkleid eigens anfertigen. Im Laden gibt es nämlich ein wichtiges Accessoire nicht nach ihren Wunschvorstellungen: einen besonders filigranen Stoff für ihre Schleppe.

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Marlene und Jesse, 2018; Foto: privat

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Gisela und Joachim vor der Magdalenenkirche, 1960; Foto: Museum Neukölln

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Edelgard und Jörg vor der Magdalenenkirche, 1968; Foto: Museum Neukölln

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Hannelore und Erich vor der Magdalenenkirche, 1954; Foto: Museum Neukölln

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Gerda und Klaus in der Bethlehemskirche, 1954; Foto: Museum Neukölln

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Elisabeth und Nils vor der Dorfkirche Buckow, 2017; Foto: privat

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Foto: privat, o. J.

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Christel und Gunther, o. J.; Foto: privat

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Marina und Vinod, 2014; Foto: privat

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Andrea und Christian im Betsaal der Brüdergemeine, 1989; Foto: Archiv im Böhmischen Dorf

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Foto: Museum Neukölln, o. J.

In den bis 1920 eigenständigen Dörfern Britz, Buckow und Rudow sind Dorfhoch­zeiten vor allem bei Bauernfamilien eine wichtige Angelegenheit, denn die Söhne und Töchter heiraten oft in andere Bauernfamilien ein, um bestehende Höfe erhalten zu können. Das abgebildete Foto zeigt eine Hochzeitsgesellschaft des Bauern­­geschlechts Mette. Werner Mette ist auch heute noch als Bauer tätig und wohnt auf dem Hof seiner Mutter, Elsa Mette (geb. Rohrbeck) am Buckower Damm. Auch die Rohrbecks waren ein altes Bauern­geschlecht in Neukölln und im Besitz des heutigen Hofes von Werner Mette.

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Ingeborg und Ernst, 1952; Foto: Archiv im Böhmischen Dorf

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Maria und Erich, 1931; Foto: Museum Neukölln

82
Ingeborg und Ernst, 1952; Foto: Archiv im Böhmischen Dorf

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Foto: Museum Neukölln, o. J.

84
Elisabeth und Alfred, o. J.; Foto: privat

In einer Prozession durch Rixdorf wird das Brautpaar Elisabeth und Alfred von anderen Mitgliedern der Herrnhuter Brüdergemeine vom Betsaal zum Empfang begleitet. Die traditionellen weißen Schulter­tücher mit Fransen sowie die von einer Frau getragenen Trachtenhaube sind im Foto gut erkennbar. Bis in die 1960er-Jahre tragen Schwestern, wie sich die Frauen der Brüdergemeine nennen, zu Gottesdiensten Trachtenhäubchen mit Haubenbändern in unterschiedlichen Farben. Bei der Hochzeit wird bei der Braut das dunkelrote Band für ledige Frauen durch ein hellblaues ersetzt.

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Martina und Berndfried, 1981; Foto: privat

Im Spalier stehen die Gäste bereit, um das Brautpaar feierlich zu empfangen.
Am 5. September 1981 findet die reli­giöse Trauung von Martina und Berndfried statt. Martina fährt in der Kutsche des familieneigenen Betriebs vor. Die Brautleute sind Mitglieder der Evangelischen Brüdergemeine. So ist der Betsaal in der Kirchgasse der perfekte Ort für die Zeremonie.

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Foto: privat, o. J.

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Christa und Michael, 1963; Foto: Museum Neukölln

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Foto: privat, o. J.

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Hannelore und Erich, 1954; Foto: Museum Neukölln

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Marion und Edmund, 1972; Foto: privat

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Foto: Archiv im Böhmischen Dorf, o. J.

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Karin und Jürgen, 1966; Foto: Museum Neukölln

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Lisa und Matt, 2020; Foto: privat

„Tie the knot“ – heißt wörtlich „den Knoten binden“ und umgangssprachlich „den Bund fürs Leben schließen“. Die englische Redewendung nimmt sich das bilinguale Brautpaar an ihrem Hochzeitstag zu Herzen und lässt sich vom besten Freund der Braut zusammenbinden. Der Bondage-kundige Kumpel fertigt passend zum Anlass einen herzförmigen Knoten, den nur er lösen kann. Matt und Lisa verbringen nach diesem fesselnden Programmpunkt ihrer nicht-religiösen Hochzeitszeremonie den Nachmittag Seite an Seite.

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Helga und Peter, 1956; Foto: Archiv im Böhmischen Dorf

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Foto: Henning Hattendorf, 2019

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Florian und Thomas, 2022; Foto: Diego Sixx Photography

Heiraten im größten queeren Club Berlins -- das geht seit geraumer Zeit im SchwuZ. Im Rollbergkiez ist der Club mit seinen 3000 Quadratmetern seit fast zehn Jahren zuhause, und Geschäftsführer Florian möchte künftig das SchwuZ als Location für Hochzeitsfeiern etablieren. Seit 2017 gibt es schließlich die Ehe für alle, ein Recht, für das sich auch die Aktivist:innen des Clubs besonders engagiert haben. Florian und Thomas machen es vor und feiern im Juli 2022 ihre Hochzeit in der sogenannten „Kathedrale“
des SchwuZ.

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Foto: privat, 1959

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Gülistan und Kadir, 2010; Foto: privat

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Martina und Berndfried, 1981; Foto: privat

Am 5. September 1981 traut Pfarrer Albert Schönleber das Brautpaar Martina und Berndfried im Betsaal der Evangelischen Brüdergemeine. Als Gemeindemitglieder sind die Brautleute seit Jahren aktiv. So kann die Zeremonie vom Pfarrer sehr persönlich gestaltet werden. Geladen ist die gesamte Gemeinde.

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Christa und Michael, 1963; Foto: Museum Neukölln

Der Weg zur Trauung oder Feier: Nicht nur mit der Hochzeitskutsche, sondern auch mit dem Auto wird dieser zurückgelegt. Häufig in klassischem Weiß und mit Blumen oder anderen Dekoelementen geschmückt, zieht das Hochzeitsauto die Blicke vom Straßenrand auf sich. Angebrachte Blechdosen oder das allseits beliebte Hupkonzert sorgen für die extra Portion Aufmerksamkeit.

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Marina und Vinod, 2014; Foto: privat

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Bertha und Karl, 1904; Foto: Museum Neukölln

Um die Jahrhundertwende finden in Rixdorf noch klassische Dorfhochzeiten statt. Gefeiert wird auf dem eigenen Gehöft oder in Gasthöfen. Die Fotos für das Familienalbum zeigen vor allem die Hochzeitsgesellschaften. Nicht immer ist das Brautpaar auf Anhieb zu erkennen. Im Gegensatz zur heutigen Mode ist das Brautkleid damals oft schwarz, weil man sich ein geschneidertes weißes Kleid nicht leisten kann. Männer wie Frauen heiraten im normalen Sonntagsstaat wie hier im Jahr 1904 Karl Gütling und Bertha Hönicke. Als Kossäten machen sie sich durch handwerkliche Tätigkeiten verdient und bezahlen mit Naturalabgaben sowie Hand- und Spanndiensten beim Grundherrn für Haus und geringen Landbesitz zur eigenen Bewirtschaftung.

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Marlene und Jesse, 2018; Foto: privat

Es muss nicht immer das Kirchendach sein, unter dem das Brautpaar bei der Trauung steht. Im Falle von Marlene und Jesse ist es zum Beispiel ein Blätterdach. Als Kulisse für die Freilufttrauung dient die Waldbegegnungsstätte in der Gemeinde Oberkrämer in der Nähe von Berlin. Auch für die Pfarrerin Carmen Khan ist es eine gänzlich neue Erfahrung, ein Paar inmitten der Natur zu trauen.

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Hochzeitsgesellschaft in der Hasenheide, 1928; Foto: Museum Neukölln

Ist der Hinterhof der Mietskaserne zu klein, geht man zum Gruppenfoto in die Hasenheide. Abgebildet ist bei diesen Außenaufnahmen meistens die gesamte Hochzeitsgesellschaft und nicht nur das Brautpaar, denn außerhalb von Ateliers zu fotografieren, ist aufwendig. Dieses Foto entsteht 1928 bei der Hochzeitsfeier von Familie Giese in der
Hasenheide.

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Hannelore und Horst Erich, 1954; Foto: Museum Neukölln

106
Elli und Erich, 1943; Foto: privat

Die Feier zu ihrer Hochzeit im Jahr 1943 können Elli und Erich Meissel nur kurz genießen. Nach seiner Hochzeit muss Erich Meissel als Soldat zurück an die Front und fällt 1944. Seine im März 1944 geborene Tochter lernt er nie kennen. Die „Kriegstrauung“ ist zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs nur eine von mehreren Sonderregelungen. So gibt es auch „Ferntrauungen“, eine Eheschließung in Abwesenheit des Soldaten, oder „Leichentrauungen“, die postume Vermählung mit einem gefallenen Soldaten.

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Elisabeth und Otto, 1928; Foto: Museum Neukölln

Die 1920er-Jahre. Neukölln wird Großstadt. Die Einwohnerzahl steigt rasant: von 90.422 (1900) auf 262.127 (1920). Eng bebaute Quartiere wie die Gegend des heutigen Rollbergviertels sollen den Zustrom auffangen und prägen das Bild des Bezirks. Der Platz wird knapp und so werden die Fotos von Hochzeitsgesellschaften, wie hier bei der Vermählung von Elisabeth Mette und Otto Hafermalz (1928), kurzum vor der eigenen Wohnung oder im Hinterhof geknipst. Die Inszenierung ist ähnlich wie zur Jahrhundertwende, die Mode verströmt bereits kleinbürgerliches statt bäuerliches Flair.

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Foto: privat, o. J.

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Foto: privat, 1921

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Lisa und Matt, 2020; Foto: privat

Matt und Lisa entscheiden sich, nach der standesamtlichen Trauung in Britz ihre engsten Freund:innen und Verwandte für ihre Hochzeitsfeier in die Uckermark einzuladen. Auf einem ländlich-idyllischen Gutshof bauen sie die lange Hochzeitstafel auf, wo sie nach einer nicht-religiösen Hochzeitszeremonie Kaffee und Kuchen auftischen. Im Anschluss gibt es trotz frühherbstlicher Temperaturen einen gemeinsamen Schwimmgang im angrenzenden See – ein echter Liebesbeweis der Hochzeits­gesellschaft an das frischvermählte Paar.

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Marion und Edmund, 1972: privat

112
Helga und Gerhard, 1949; Foto: privat

Ihre Hochzeit feiern Helga und Gerhard am 20. August 1949 im kleinen Kreis. Da beide nicht viel Geld haben, planen sie eine Feier in den eigenen vier Wänden. Helgas Ersparnisse in Höhe von 1.000 Reichsmark, die sie als Angestellte über die Jahre angespart hat, sind durch die Währungsreform abgewertet. Auf die kirchliche Trauung verzichten die beiden, weil der Blumenschmuck für die Kirche mit 100 Mark ihr Budget deutlich übersteigt. Goldene Eheringe sind beiden ein Herzenswunsch, in Neukölln gibt es jedoch zu dieser Zeit nur Silber zu kaufen. Helga und Gerhard folgen einem Tipp und werden in Weißensee fündig. Der Goldschmied graviert in die dünnen Ringe beide Namen und das Hochzeits­datum ein.

113
Marion und Jürgen, 1986; Foto: privat

Das frisch getraute Paar Marion und Jürgen mit Eltern und Trauzeug:innen
in ihrem Garten. Nach der Trauung im Standesamt trifft sich die kleine Hochzeitsgesellschaft zum Empfang in der Wohnung der Eheleute in der Hufeisensiedlung. Anschließend geht es zum Festessen in ein italienisches Restaurant.

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Marion und Jürgen, 1986; Foto: privat

115
Marion und Edmund, 1972; Foto: privat

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Auf dem Gutshof Britz, 2019; Foto: Henning Hattendorf

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Hochzeitsfeier im Ochsenstall auf dem Gutshof Britz, 2016; Foto: Henning Hattendorf

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Margot und Erwin, 1947; Foto: Museum Neukölln

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Ayfer und Beyzade im Festsaal Prestige, 2002; Foto: Nelly Rau-Häring

2021 gibt es insgesamt 12.163 Hochzeiten in Berlin, davon sind 3.472 (also 28,5 %) international. In den Neuköllner Jahrbüchern wird seit 1973 der Anteil an Ehen mit sogenannter „ausländischer Berührung“ aufgeführt. Als größte migrantische Community prägen vor allem türkeistämmige Menschen das Bild des Hochzeitmarkts Neuköllns in der Öffentlichkeit. Während viele Paare früher zum Heiraten noch in die Türkei fliegen, schaffen sich die Nachfahr:innen der so­genannten „Gastarbeiter:innen“ in ihrer neuen Heimat und insbesondere in Neukölln eigene Räume und Möglichkeiten, um Hochzeiten nach ihren Bräuchen zu feiern.

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Foto: Herbert Sonnenfeld, Das Brautpaar Alex und Lotte Sonnenfeld, Berlin 1935; Jüdisches Museum Berlin, Inv.-Nr. FOT 88/500/232/002, Ankauf aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin

Alex und Lotte (geb. Pecker) Sonnenfeld lächeln in die Kamera von Alex’
jüngerem Bruder Herbert – später international bekannter Fotograf. Die Eltern der beiden Neuköllner Brüder führen eine Kurzwarenhandlung in der Hermann­straße. Es ist 1935, das Jahr des Erlasses der Nürnberger Gesetze. Im Jahr drauf tarnt sich die Gewaltherrschaft der Natio­nalsozialisten zum Anlass der Olympischen Spiele für die Besucher:innen aus aller Welt als gemäßigt – was bei vielen
jüdischen Deutschen falsche Hoffnungen auf eine friedlichere Zukunft weckt. Für das jüdische Paar Alex und Lotte ist schon bald nach der Hochzeit klar: Sie müssen weg. 1937 emigrieren sie nach New York City und gründen dort eine Familie.
Ihre Nachfahr:innen leben heute an vielen Orten der USA.

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Foto: Henning Hattendorf, 2012

122
Lisa und Matt, 2020; Foto: privat

Matt und Lisa richten auf ihrer Hoch­zeitsfeier eine Foto-Ecke ein, in der sich alle Gäste ablichten lassen konnten. Matts Schwägerin bastelt diesen Mond aus Pappmaschee als perfektes Accessoire für die Fotos. Hier ist das frischverheiratete Paar auf der mit lächelndem Gesicht bemalten Mondsichel zu sehen. Heute hängt das Kunstwerk als tägliche Erinnerung an diesen „schönsten Tag“ in ihrer Wohnung.

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Margot und Pramod, 1959; Foto: privat

Gemeinsam schneiden Margot und Pramod ihre Hochzeitstorte an. Die Hochzeitsfeier findet in der Wohnung in der Kranoldstraße statt. Margots Schwager spielt Klavier, ihre Mutter hat mit den Schwestern und Freundinnen gebacken. Das Hochzeitsgeschenk für das frischvermählte Ehepaar ist ein Geschirr-Set für den neu gegründeten Haushalt, denn Pramod zieht nach der Hochzeit bei Margot und ihrer Mutter ein.

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Marina und Vinod, 2014; Foto: privat

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Ayfer und Beyzade, 2002; Foto: Nelly Rau-Häring

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Hohchzeitsfeier im Ochsenstall auf dem Gutshof Britz, 2016; Foto: Henning Hattendorf

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Hochzeitsfeier auf dem Gutshof Britz, 2019; Foto: Henning Hattendorf

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Marlene und Jesse, 2018; Foto: privat

Ein Überraschungsgeschenk in Übergröße: Jesses Eltern überreichen dem Paar bei der Hochzeitsfeier eine riesige, selbst gemachte Torte in Herzform. Weitere Geschenke darf sich das Paar bei handwerklichen Spielen erarbeiten, die sich Jesses Zimmererkolleg:innen ausgedacht haben. Auch ein paar Festivaltickets samt „Überlebenskit“ bekommen die beiden von ihren Freund:innen geschenkt. Das größte Geschenk für die beiden ist allerdings die gemeinsam verbrachte Zeit über das Wochenende mit ihren Liebsten.

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Foto: Henning Hattendorf, 2019

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Foto: Henning Hattendorf, 2012

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Hochzeitsfeier auf dem Gutshof Britz, 2019; Foto: Henning Hattendorf

Freilufthochzeit mit Hipsterflair, eine Steampunk-Hochzeit in einer ehemaligen Industriehalle oder doch eine Party im pompös geschmückten Festsaal? Hochzeiten entwickeln sich spätestens seit den 2010er-Jahren zunehmend zu Eventspektakeln. Der schönste Tag im Leben soll für viele Paare ein Ausdruck ihrer Beziehung und des gemeinsamen Lebensstils sein. Diesem Bedarf haben sich auch die Dienstleister:innen angepasst, die eine breite Angebotspalette bereithalten – von der Glamourhochzeit bis zur Wald- und Wiesenfeier im selbstgenähten Leinenkleid.

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Marina und Vinod, 2014; Foto: privat

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Foto: Henning Hattendorf, 2019

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Hochzeitsfeier im Ochsenstall auf dem Gutshof Britz, 2016; Foto: Henning Hattendorf

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Hochzeitsfeier im Ochsenstall auf dem Gutshof Britz, 2019; Foto: Henning Hattendorf

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Gülistan und Kadir, 2010; Foto: privat

Auf alevitischen Hochzeiten wird der Braut traditionell ein roter Gürtel um­gebunden –
in der Regel von einem Onkel, Bruder oder im Falle von Gülistan von ihrem Cousin. Der Cousin lässt sich beim Zuschnüren des Gürtels viel Zeit –  mit der Aufforderung an Kadir, erst zu zahlen. Der Gürtel soll die Jungfräulichkeit der Braut symbolisieren.

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Ayfer, 2002; Foto: Nelly Rau-Häring

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Florian und Thomas im SchwuZ, 2022;  Foto: Diego Sixx Photography

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Foto: Henning Hattendorf, 2012

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Florian und Thomas, 2022; Foto: Diego Sixx Photography

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Diamantene Hochzeit von Ehepaar Jenßen, 1955; Foto: Museum Neukölln

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Silberne Hochzeit von Irmgard und Wilhelm, 1969; Foto: Museum Neukölln

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Goldene Hochzeit von Marion und Edmund, 2022; Foto: privat

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Foto: Museum Neukölln, o. J.

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Auguste und Carl, 1931; Foto: privat

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Margot und Pramod, 2009; Foto: privat

Stolz stehen Margot und Pramod an ihrem Goldenen Hochzeitstag, dem 17. Juli 2009, vor der eigens für diesen Anlass angemieteten Kutsche. Nach vielen Jahren in Indien und diversen Umzügen leben die beiden zu diesem Zeitpunkt wieder in Neukölln. Gemeinsam planen sie eine große Feier zu ihrem Juiläum, an einem besonderen Ort, mit allen Kindern und Enkelkindern und mit einer Kutschfahrt. Doch einige Tage vor der Feier stürzt in dem angemieteten Saal die Decke ein. Der kurzfristig neu gebuchte Raum wiederum ist für die Kutschfahrt zu weit weg. Doch mit Unterstützung aller und dank eines neuen Kutschunternehmens kann das Fest gerettet werden.

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Foto: Archiv im Bömischen Dorf, 1957

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Foto: Museum Neukölln, o. J.

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Silberne Hochzeit von Johanna und Erhard, 1957; Foto: Museum Neukölln

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Foto: Archiv im Bömischen Dorf, o. J.

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Silberne Hochzeit von „Herzchen“ und Otto, o. J.; Foto: Museum Neukölln

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Diamantene Hochzeit von Paula und Emil, 1956; Foto: Museum Neukölln

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Foto: Museum Neukölln, o. J.

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Emilie und Wilhelm, 1956; Foto: Museum Neukölln

Im Neukölln der 1950er-Jahre bekommen Paare, wie hier Wilhelm und Emilie Gerbsch, zur Diamantenen Hochzeit Besuch vom damaligen Bezirksbürger­meister Kurt Exner. Bei den kleinen Feiern zu Hause im Kreis der Familie überreicht er Geld, Blumengestecke, Präsentkörbe und Glückwunschkarten. Manchmal wird Exner auch an die Kaffee­tafel eingeladen – etwas zu trinken gibt es für den Bürgermeister jedenfalls immer.

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Helga und Gerhard, 1999; Foto: privat

Lachend sitzen Helga und Gerhard am 20. August 1999 in ihrem Wohnzimmer. Sie feiern ihre Goldene Hochzeit. Ein letztes großes Jubiläum, das sie noch gemeinsam erleben dürfen. Heute stehen die Bilder vom Hochzeitstag und der Goldenen Hochzeit in ihrem Wohnzimmer nebeneinander auf der Kommode und bezeugen ihre Verbundenheit. Seit dem Tag ihrer Hochzeit sind mehr als 70 Jahre vergangen. Auch nach Gerhards Tod lädt Helga jedes Jahr zum 20. August ihre Familie zu sich in den Garten ein und lässt die vielen Ehejahre mit Gerhard Revue passieren.

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Foto: Museum Neukölln, 1956