Trachtenhäubchen
1930er-Jahre, Tüll, Spitze, Seidentaft, 15 x 23 cm
Sammlung Museum Neukölln
Dieses Häubchen hat ein Mädchen der böhmischen Brüdergemeine in Rixdorf getragen. Die farbigen Bänder verweisen auf Alter und sozialen Status der Trägerin. An weißen Bändern erkennt man die Witwe, Ehefrauen tragen hellblaue und junge Mädchen dunkelrote. Die Tüllhäubchen der Kinder haben rosafarbige Bänder. Die Haube ist Teil der böhmischen Tracht, die in Böhmisch-Rixdorf zum Gottesdienst und an Feiertagen getragen wird. 1737 siedeln sich die ersten Böhmen in Rixdorf an. Die tschechische Sprache und der Glaube der Brüdergemeine prägen das Zusammengehörigkeitsgefühl
der Kolonisten.