Schild möblierte Schlafstelle
um 1900, Pappe, 19,5 x 31 cm
Ankauf: Bickhardt´sche Buchhandlung, 1996
Mit Schildern wie diesem, ausgehängt vor dem Eingang eines Wohnhauses, wird in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Bett zur Vermietung angeboten. Es ist Ausdruck der Wohnungsnot und Armut im schnell wachsenden Berlin der Kaiserzeit. Um 1900 ist das vom Dorf zur Großstadt gewachsene Rixdorf eine aus Mietskasernen bestehende Schlafstadt, bekannt für ihr Wohnungselend. Die große Nachfrage nach Wohnungen erlaubt es den Eigentümern, höhere Mieten zu verlangen. So sind Mieter gezwungen, Schlafgänger aufzunehmen, die sich anstelle eines Zimmers nur einen Schlafplatz leisten können.