Geschichte

Museumsgründung in Rixdorf

1897 gründete der Volksschullehrer Emil Fischer das Naturhistorische Schulmuseum der Gemeinde Rixdorf. Die Gemeinde Rixdorf erhielt 1899 Stadtrecht und wurde 1912 in Neukölln umgenannt. Neukölln ist seit 1920 ein Berliner Bezirk.

Das Neuköllner Museum ist nach dem Märkischen Museum das zweitälteste Regionalmuseum Berlins. Von 1961 bis November 2009 befand es sich am Standort Ganghoferstraße 3, dem Gebäude der ehemaligen Stadtbücherei. Das Haus gehört zu einem denkmalgeschützten Gesamtensemble der Berliner Bäderbetriebe, errichtet 1912 bis 1914 nach Planungen des Neuköllner Stadtbaurats Reinhold Kiehl.

Mit dem Umzug auf den ehemaligen Gutshof Britz ergeben sich räumlich neue Möglichkeiten. Für das Museum wurde der ehemalige Pferde- und Ochsenstall umgebaut und saniert. Im Erdgeschoss befinden sich nun die Ausstellungsräume, im ersten Stockwerk entsteht aus Archiv und Depot der neue Geschichtsspeicher.

Erstmals wurde am neuen Standort eine ständige Ausstellung eingerichtet, die den Besuchern die Begegnung mit vielen originalen Objekten aus der Sammlung des Museums ermöglicht.


Vom Heimatmuseum zum Museum Neukölln

Seit 1985 arbeitet das Museum auf der Grundlage einer modernen Konzeption als soziales Gedächtnis der Region. 1987 wurde es mit dem Museumspreis des Europarates ausgezeichnet.

Es wird als eine Stätte betrieben, in der wechselnde Teams zu verschiedenen Aspekten der Neuköllner Regional- und Alltagsgeschichte forschen. Die Ergebnisse münden in jährlich wechselnden kulturgeschichtlichen Ausstellungen. Die umfangreichen Sammlungen reflektieren die verschiedenen lokalen Reformtraditionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Bereichen Schule, Gesundheit und Wohnungsbau sowie die Widerstandsaktivitäten während des Naziregimes.

Das Museum berücksichtigt den multikulturellen Charakter Neuköllns und bezieht auch europäische Dimensionen mit ein. Insbesondere für Schulklassen werden altersgerechte Führungsangebote und Stadtteilrundgänge durch die Museumslehrer entwickelt. Museumspädagogik und Praktikantenförderung besitzen einen hohen Stellenwert.

Im Juni 2004 wurde das ehemalige Heimatmuseum in Museum Neukölln umgenannt.