VÖLKISCHER URVATER? 200 Jahre Debatten um Jahn und sein Denkmal
Vortrag von Henning Holsten
Friedrich Ludwig Jahn, bekannt als „Turnvater“, zählt unbestritten zu den umstrittensten deutschen Nationalhelden. Einer der lautstärksten Propheten eines völkischen Nationalismus, Gründer des ersten deutschen Turnplatzes und geistiger Vater der Burschenschaften, zählt Jahn zweifellos zu den Geburtshelfern der modernen deutschen Nationalbewegung Anfang des 19. Jahrhunderts.
Als Person verehrt und verspottet, als Politiker verfolgt und vereinnahmt spiegelt sein Wirken zu Lebzeiten und darüber hinaus vor allem die Schattenseiten des deutschen Nationalismus: Fremdenhass und Selbstüberhöhung, Kraftmeierei und Gewalttätigkeit. Eingeschrieben sind Kritik und Vereinnahmung des „geistigen Vorturners der Nation“ auch in sein Denkmal in der Hasenheide, an dem sich in den vergangenen Jahren erneut kontroverse Debatten entzündet haben.
Ist ein ehrendes Gedenken Jahns heute noch zeitgemäß? Der Vortrag des Historikers Henning Holsten informiert über Leben und Wirken Jahns, Deutungen von Freunden und Feinden, Zeitgenossen und Nachgeborenen vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte im Allgemeinen und der Rixdorfer/Neuköllner Lokalgeschichte im Besonderen.
Dieser Vortrag bildet den Abschluss unserer Reihe Museum im Dialog zur Ausstellung DENK MAL JAHN.
Die Veranstaltung ist kostenlos.
Zeit:
26. September 2025, 18:00 Uhr
Ort:
Museum Neukölln auf dem Gutshof
Alt-Britz 81
12359 Berlin