Status quo zum zeitgemäßen Umgang mit dem kolonialen Erbe Deutschlands

Zeitleiste

Sommer 2022

Das Museum Neukölln begleitet den Schulaustausch zwischen Neukölln und Windhoek mit verschiedenen Workshops zur Dekolonisierung. (Link zum Blogbeitrag

 

Januar 2023

Beschluss der BVV Neukölln, dass das Gedenkensemble auf dem Columbiafriedhof umgestaltet werden soll. Das Museum Neukölln wird beauftragt, ein Konzept zu entwickeln. Das Museum Neukölln reagiert auf diesen kulturpolitischen Auftrag mit der Entwicklung der Konzeption der Ausstellung "Buried Memories". Die namibische Künstlerin Isabel Tueumuna Katjavivi kann als Co-Kuratorin für die Ausstellung gewonnen werden.

 

24. April 2023

Der Berliner Senat legt dem Abgeordnetenhaus eine Vorlage zu "Maßnahmen zum 'Gesamtstädtischen Aufarbeitungskonzept zu Berlins kolonialer Vergangenheit'" zur Besprechung vor.

 

5. November 2023 bis 21. Juli 2024

Ausstellung "Buried Memories. Vom Umgang mit dem Erinnern. Der Genozid an den Ovaherero und Nama". Die Ausstellung bietet Besuchenden neben Informationen die Möglichkeit zur Meinungsäußerung über die Zukunft des Gedenkensembles auf dem Friedhof am Columbiadamm. Im Rahmen des Formates MUSEUM-im-DIALOG, das gemeinsam mit der Volkshochschule Neukölln entwickelt wird, moderiert das Museum Neukölln den Dialog mit der Stadtgesellschaft. Neben Podiumsdiskussionen und Workshops findet auch - auf Einladung der Heinrich Böll Stiftung - die Deutschland-Premiere COMING HOME DEAD einer namibischen Theatergruppe statt. Auf Vermittlung des Auswärtigen Amtes gelingt es auch, mit Repräsentanten der Affected Communities aus Namibia ins Gespräch über die Entwicklung einer gemeinsamen deutsch-namibischen Erinnerungskultur zu kommen.

 

3. September 2024

Museumsleiter Dr. Matthias Henkel präsentiert im Kulturausschuss der BVV die Ergebnisse des Ausstellungs- und Dialogprojektes "Buried Memories":

"Die dreifache Transformation vor Ort." Zusammenfassung des Konzeptes des Museums Neukölln zum Umgang mit dem kolonialen Erbe Deutschlands. (Zusammenfassung des Konzeptes als PDF). [Anm: Im PDF sind die Links zu den Aufzeichnungen der Podiumsdiskussionen und auch der Statements hinterlegt.]

 

24. September 2024

Round Table zum Thema unter der Leitung der damaligen Bezirksstadträtin für Bildung Kultur und Sport, Karin Korte.

 

20. Januar 2025

Stellungnahme zum sog. Herero-Stein von ICOMOS, Deutsches Nationalkomitee / International Council on Monuments and Sites. (Stellungnahme ICOMOS als PDF)

 

22. Januar 2025

36. öffentliche Sitzung der BVV Neukölln

Antrag SPD/GRÜNE/LINKE (Antrag als PDF)

Antrag der CDU (Antrag als PDF)

Im Rahmen der Sitzung wurde der Antrag von SPD/GRÜNE/LINKE angenommen - der Antrag der CDU kam nicht mehr zur Abstimmung.

 

23. Januar 2025

Pressemitteilung der Grünen zum Beschluss der BVV.  (Pressemitteilung als PDF)

 

29./30. Januar 2025

Das Museum Neukölln ist eingeladen, auf dem Symposium der Deutschen Afrika Stiftung e. V. das Projekt "Buried Memories" vorzustellen. (Tagungsprogramm als PDF)

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05. Februar 2025

In dem Artikel im Tagesspiegel "Mahnmal auf dem Columbia-Friedhof. Umstrittener „Herero-Stein“ kommt weg" wird über das Ergebnis der Abstimmung in der BVV Neukölln vom 22. Januar 2025 berichtet. In dem Bericht wird das vom Museum Neukölln vorgeschlagene Konzept mit dem folgenden Wortlaut beschrieben: 

"Am Ende empfahl das Museum, den Stein einfach umzudrehen: Die Seite, die an die Kriegsverbrecher erinnert, sollte dadurch verfremdet und ihrer statt auf der neuen Vorderseite der Opfer gedacht werden."

Bei dieser stark verkürzten Darstellung bleibt unerwähnt, dass das vom Museum vorgeschlagene Konzept eine 3-fache Transformation des kolonialen Denkmals vorsieht:

a) Drehung des Steins um 180 Grad

b) Erarbeitung einer neuen Widmung in Kooperation mit Repräsentant:innen der affected communities in Namibia

c) Entwicklung einer erinnerungskulturellen Programmarbeit in Kooperation mit dem Berlin Global Village / DEKOLONIALEN DENKZEICHEN EarthNest.

Auf diese Weise wäre aus dem kolonialen Denk-Mal ein dekoloniales Mahn-Mal entstanden.