Schalmei
nach 1945, Messing, Bakelit, 81 x 19 x 12 cm
Sammlung Museum Neukölln
Entstanden aus einer Autohupe, wird die Schalmei in den 1920er-Jahren in der Arbeiterbewegung populär. Ihr lauter Klang begleitet zahlreiche Demonstrationen. Ab Mitte der 1920er-Jahre ist das Instrument auch in Neukölln bei Aufmärschen des Rotfrontkämpferbundes (RFB) dabei. Mit 2 000 Mitgliedern die größte Ortsgruppe Deutschlands, gründet die Neuköllner Abteilung des RFB bereits 1925 eine eigene Schalmeienkapelle. In der Zeit des Nationalsozialismus werden die Schalmeien verboten und zerstört. Erst nach 1945 entstehen neue Kapellen, die die Tradition der Arbeiterkultur aufgreifen.