Dorfkirche

Die Dorfkirche Britz gehört historisch gesehen zum Gutshaus. Die Gutsherren und "Schlossbewohner" hatten zugleich das Patrozinium inne, richteten hier zum Teil ihre Familiengrüfte ein und waren auch für die Aus- und Umbauten sowie die Innenausstattung der Kirche verantwortlich, die zum Teil noch heute erhalten sind.

 

Das Alter der Britzer Dorfkirche ist nicht ganz genau zu bestimmen. Aufgrund der typisch frühgotischen Grundrissform wird die Ersterbauung auf 1250 angesetzt. Die Qualität des Mauerwerks (Feldsteine ohne Quaderung) deutet dagegen auf eine Entstehung im 14. Jahrhundert hin.


Die Dorfkirche war Patronatskirche der Gutsherren. Der barocke Kanzelaltar wurde beispielsweise 1720 von Maria Ludovica von Ilgen gestiftet. 1766 wurde die heutige Sakristei als Grabkapelle der Familie von Ewald Friedrich Graf von Hertzberg umgebaut. Johann Carl Jouanne ließ 1857 eine schlichte Grabstätte für sich und seine Angehörigen anlegen. 1888 erfolgte der letzte große Umbau durch den Baumeister Carl Busse. Er errichtete ein Mausoleum für die Familie Wrede im neogotischen Stil.
Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche durch einen Brand zerstört, die alte Marienglocke von 1268 konnte leider nicht gerettet werden. 1948 wurde das Bauwerk wieder hergestellt und mit modernen Glasmalereien von Charles Crodel ausgestattet.
Die Grabstätten der drei Gutsbesitzer-Familien, die spätbarocke Familiengruft Hertzbergs, das schlichte Grab von Jouanne und das neogotische Mausoleum der Familie Wrede sind jeweils zum Tag des offenen Denkmals zu besichtigen.