Carsten Kaufhold | Maler Berlins

Die Kulturstiftung Schloss Britz präsentiert eine retrospektive Einzelausstellung zum Werk des im Juli 2022 im Alter von 55 Jahren verstorbenen Malers Carsten Kaufhold. Er hinterlässt ein umfangreiches Werk, das hier mit zahlreichen repräsentativen Arbeiten zu erleben ist.

In gut 30 Jahren malerischer Tätigkeit hat sich Carsten Kaufhold in seltener Ausdauer und Konzentration mit dem Erscheinungsbild jener Stadt beschäftigt, in der er geboren worden war. Berlin spielt die Hauptrolle in seinen meist heiteren und klar strukturierten Veduten. Nicht die oft bemühten Sehenswürdigkeiten wie der Fernsehturm oder das Brandenburger Tor standen bei Kaufhold im Fokus. Der Maler richtete seinen Blick auf die marginalisierten und jenseits der Touristenströme liegenden Nebenstraßen, Vororte, Verkehrswege und Brachen.

Carsten Kaufhold war ein unzeitgemäßer Maler des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Sein Berlin pulsiert nicht, strahlt keine Hektik oder Geschwindigkeit aus. Diese mit einer Metropole stereotyp verbundenen Topoi haben Kaufhold nicht interessiert. Die Stille ist in seinen Stadtansichten geradezu greifbar. Im hellen Schein der Sonne präsentiert sich Berlin als gleißender Ort – ohne aber auf eine kitschige Verklärung abzuzielen. Eine intensive Stimmung sowie die Freude an ausgewogener Komposition, dem Zusammenspiel von Fläche, Verlauf, großzügiger Abstraktion und kleinteiligem Detail sind bildbestimmend. Die Schönheit findet Kaufhold im oft Ungesehenen, den Gewerbehöfen, Brandmauern und den typisch Berliner Straßenfluchten.

In der Ausstellung sind rund 60 Gemälde und Zeichnungen versammelt, die alle wesentlichen Schaffensphasen des Malers berücksichtigen und aus dem Nachlass sowie privatem wie öffentlichem Kunstbesitz stammen.

Kuratierung: Rebekka Liebmann und Dr. Martin Steffens

Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation.  

Zeit:

03. Juni 2023, 12:00 – 03. September 2023, 18:00 Uhr

Ort:

Schloss Britz
Alt-Britz 73
12359 Berlin