Natur auf dem Gutshof
Schloss und Gutshof Britz sind mit dem angrenzenden Dorfteich und Waldstücken nur mehr ein kleiner Rest der einst sehr ausgedehnten landwirtschaftlichen Gutsfläche.
Eine Bebauung der nördlich, an Rixdorf angrenzenden Felder begann schon im späten 19. Jahrhundert und nahm bedeutend zu, nachdem das gesamte Areal 1924 an die Stadt Berlin verkauft wurde. Seitdem ist Schloss Britz immer mehr von der Großstadt "umwachsen" worden. Heute ist mit dem - wenn auch recht zersiedelten - Dorfkern, der Dorfkirche und dem Gutshofareal samt Herrenhaus und ausgedehnten Parkanalgen noch immer eine beeindruckende Naturfläche erhalten geblieben. Sowohl der Grünzug von der Blaschkoalle (Akazienwäldchen und Fennpfuhl), als auch die Grünanlagen bei und auf dem Gelände von Schloss und Gutshof Britz selbst lassen es zu, mitten in der Stadt unterschiedliche Biotope zu entdecken und interessante Naturbeobachtungen zu machen.
Schon der Schlosspark gliedert sich in einen intensiv gepflegten Bereich zum Schloss hin (Pleasureground) und einen schon im 18. Jahrhundert naturnäher angelegten Teil mit einem Waldstück und einer Langgraswiese in Richtung Parchimer Allee. Im Park sind viele seltene Pflanzen- und Tierarten beheimatet. Man hat schon im 18. Jahrhundert begonnen, hier ursprünglich beheimatete Pflanzenarten gezielt mit exotischen Gewächsen zu kombinieren.
Auf dem Gutshof lassen sich neben der Allee mit weißen Maulbeerbäumen auch zahlreiche Obst- und Nussgehölze entdecken, die nicht nur wichtige Bienenweiden darstellen, sondern auch einen lebhaften Eindruck von der Vielfalt heimischer Obstgehölze vermitteln.
Viele unterschiedliche Singvögel sind im Park und bei den Tierställen beheimatet, darunter auch Rauchschwalben, die im urbanen Raum immer seltener geeignete Brutmöglichkeiten und Nahrung finden. Auch der Bestand an Fledermäusen ist beachtlich, für sie wurden Nistkästen und ein ehemaliger Eiskeller als Winterquartier eingerichtet.
Mit einem gezielten Führungsangebot für Kinder, Gruppen und Einzelbesucher*innen macht die Kulturstiftung auf Besonderheiten in Flora und Fauna aufmerksam, möchte aber auch die Themen Biodiversität, Nachhaltigkeit und die Folgen des Klimawandels vermitteln.