Rosarium/Rosengarten
Britz wurde im 19. Jahrhundert auch als „Rosen-Britz“ bezeichnet. Denn nicht nur im Dorf sondern auch auf dem Gutsgelände befanden sich zahlreiche Baumschulen und Gärtnereien. Die heute noch bekannte Bauschule Spät lag ursprünglich auf einer jenseits des Teltowkanals gelegenen, aber zum Gut gehörigen Exklave. 1864 hatte Franz Späth 17 Morgen der Britzer Feldmark für seine Baumschule erworben. Nach Mauerbau wurde dieses Areal dann durch einen Gebietstausch Teil von Ostberlin. Um 1900 hatte sich die „Gärtnervereinigung Britz und Umgebung“ gegründet und legte einen Schwerpunkt auf die Rosenzucht. Bekannt für ihren starken Duft waren die weitläufigen Rosenfelder.
Als öffentlichkeitswirksame Maßnahme erwiesen sich die Britzer Rosenfeste. 1911 beherbergte Britz dann die erste „Deutsche Rosen-Ausstellung“, bei der 60.000 Schnittblumen präsentiert wurden. Noch 1958 gab es in Britz 50 Gärtnereien und noch heute sind besonders an der Mohriner Allee verschiedene Baumschulen und Gärtnereien angesiedelt. 1962 wurde in Medienberichten der Ortsteil Britz als Berlins „Klein-Werder“ bezeichnet, wobei man sich auf die traditionsreiche Obst- und Gärtnerstadt Werder an der Havel bezog, aus der man im 19. Jahrhundert viel Obst und Gemüse nach Berlin lieferte. 1965 wurde dann an der Ecke Fulhamer Allee / Alt Britz ein neu gestalteter Rosengarten eingeweiht, der 40.000 Rosenpflanzen beherbergte. Auch heute ist die Blütenpracht im Rosenmonat Juni zu bewundern.
Eine spezielle „Britzer Rose“ gab es auch. Allerdings überlebte diese Sorte den Zweiten Weltkrieg nicht – wurde aber mit Unterstützung der „Freunde und Förderer Schloß Britz“ nachgezüchtet und steht heute wieder im Schlosspark. Abbildung Postkarte „Rosenkultur in Britz“