Die neuköllner originaltöne 2022 finden erstmals im Kulturstall von Schloss und Gutshof Britz statt.
Das Programm sieht deshalb ganz besonders aus und besteht vielfach aus exotischen Mischungen. Es wird quasi auf 2 Bühnen gespielt, manches rückt nahe ans Publikum, manches ist traditionell erhoben auf dem Podium, je nachdem, welche Instrumente benutzt werden, wie kompliziert die Aufbauten sind.
In jedem Programmblock kann man etwa eine Stunde besondere, neue, verwegene Musik entdecken.
Samstag
Im ersten Konzert kontrastieren Blockflöten mit Streichern und allerlei Percussions-Instrumenten. Kinder und Jugendliche treten neben renommierten Profis auf.
Das zweite Konzert offeriert bedeutende Neue Kammermusik für Klarinette, Violine, Gitarre und Akkordeon aus der Musikhochschule Franz Liszt Weimar. Prof. Claudia Buder sorgt mit ihren StudentInnen für höchstes Niveau und erlaubt einen Einblick in die modernen Entwicklungen der Musik rund um das künstlerische Akkordeon.
Um 19 Uhr spielt dann das junge, mittlerweile schon für Furore sorgende georg katzer ensemble Berlin. Gerade erst sendete DeutschlandRadio wichtige Werke mit dem Ensemble. Die Stücke sind zwar stets Tutti besetzt, es spielen also immer alle acht Musiker:innen (Besetzung: Violine, Violoncello, Flöte, Saxophon, Trompete, Klavier, Akkordeon, Percussion), dennoch erlebt man
spannende Diversität; grandios verschieden gehen die KomponistInnen mit dem Klangvorrat um.
Sonntag
Den Sonntag eröffnet u.a. die Kammermusikklasse von Gerhard Scherer-Rügert, auch ein Werk des Namensgebers unserer Musikschule Paul Hindemith wird zu hören sein. Eindrücklich kann man erfahren, dass selbst sehr junge MusikerInnen überzeugend verrückte Musik verstehen und wiedergeben können.
Den Abschluss bilden LehrerInnen der Musikschule und deren Ensembles, dabei werden auch Werke erklingen, die auf Konzeptideen beruhen; das sind zu großen Anteilen improvisierte, spontan ins Leben gesetzte Klänge, die aber einer klaren Idee folgen, daneben kontrastreich strenger komponierte Neue Werke.
Musik darf und soll längst nicht nur museal sein, sich ausschließlich im Schönen und Guten erschöpfen oder der Unterhaltung dienen, das weiß die Kunst schon lange. Jetzt können auch Sie davon ein Stückchen erfahren. Lassen Sie sich von Programmen mit sehr vielen aufgeführten Titeln bitte nur nicht abschrecken: Langeweile wird in jedem Fall nicht entstehen, die Dauer der Konzerte wird nicht gesprengt.
Viel Erleben geht hier!!