Robinie

Die Robinie im Britzer Schlosspark ist bekannt geworden als der erste in Norddeutschland gepflanzte Baum seiner Art. 1719 wurde sie, offenbar als Geschenk des Königs an Heinrich Rüdiger von Ilgen, unweit des Herrenhauses gepflanzt. Robinien stammen ursprünglich aus Nordamerika und die ersten Samen wurden vom französischen Hofgärtner und Direktor des Pariser Jardin des Plantes, Jean Robin (1550–1629), nach Europa gebracht und kultiviert. Vom Namen dieses Botanikers leitet sich auch der Name der Pflanzengattung ab.
Die alte Robinie im Britzer Schlosspark hatte bis zu ihrem Absterben 1937 einen beachtlichen Umfang von fünf Metern erreicht, so dass ihr Stamm vorerst als staunenswertes Monument erhalten blieb. Erst 1952 wurde der Baumstamm gefällt. Bei dem heute wiederum stattlichen Baum an gleicher Stelle handelt es sich um eine Nachpflanzung. 
Die Robinie war 2020 Baum des Jahres. Sie hat Bedeutung als robuste, von Krankheiten nur wenig betroffene und an auch harte Klimabedingungen gut angepasste Pflanze und könnte daher als Stadtbaum zukünftig mehr Bedeutung erlangen. Die klassischen Allee- und Straßenbäume Linde und Kastanie zeigen aufgrund der zunehmend trockenen Sommer und den allgemein ungünstigen Bedingungen des Stadtlebens vermehrt Stressymptome. Und das ist etwa auch im Schlosspark Britz deutlich zu beobachten. Allerdings ist der Neophyt, also der ursprünglich nicht in Europa beheimatete Baum, auch aufgrund seiner invasiven Eigenschaften umstritten. Er neigt zur starken Verbreitung und bildet schnell Ableger und kräftige Wurzeltriebe. Besonders aber die Blüten und Blätter des schnell wachsenden Baums sind von großer Schönheit und auch als Bienenweide hat die Robinie einen großen Nutzen.

 

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