Ginkgo
Im Schlosspark Britz steht der älteste und höchste Ginkgo (Ginkgo biloba) Berlins. Er wurde zwischen 1880 und 1890 bei der Umgestaltung des Parks angepflanzt und hat einen Stammumfang von mehr als 3 Metern und ist etwa 20 Meter hoch. Der Ginko ist eine ursprünglich in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. Das lebende Fossil ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen, die seit dem frühen Jura alle Kontinente besiedelte aber bis auf das Vorkommen in China nach und nach ausstarb. Nach Europa kamen der chinesische Ginko erstmalig um 1730 durch niederländischen Seefahrer. Seitdem wird er als Schmuckbaum in Parks und Gärten angepflanzt. Johann Wolfgang von Goethe sah seinen ersten Ginko auf der berühmten Italienreise 1787 im Botanischen Garten von Palermo. Diese Begegnung regte ihn zu Spekulationen über die „Urpflanze“ an, die er auf seiner Expedition zu finden hoffte. 1819 veröffentlichte Goethe ein Gedicht auf den Baum im West-östlicher Diwan und charakterisierte ihn aufgrund der fächerförmigen Blattform als Sinnbild der Freundschaft.